Eigentlich feiert der Hundehalter den Geburtstag seines Vierbeiners – wenn er ihn denn weiß. Weihnachten ist eher so naja… Aber es gibt Ausnahmen. In meiner Jugend hatten wir die Boxerhündin Uschi, die vergnügte sich Weihnachten mal mit einer ungefähr zwei Meter langen Girlande winziger Cocktail-Würstchen frisch vom Metzger. Die haben wir ihr unten um den Baum drapiert. Solche Würstchen habe ich schon ewig nicht mehr gesehen, aber  in den 70ern gab’s das. Ich weiß noch genau, dass Uschi ihr Glück kaum fassen konnte und sich andächtig von einem Würstchen zum anderen fraß – es ist ihr nicht schlecht geworden!

Mein Hund Morris fand Weihnachten auch sagenhaft, weil das Essen so herrlich reichlich und ich unendlich weichherzig war, was die Portionen anbelangte. Er kam aus dem Tierschutz und hatte ja sozusagen keinen Geburtstag…

Bei unserer Lotte (Foto) ist das ganz anders. Ihr Geburtstag wird im September würdig mit ihrer Leibspeise und einem Toast auf das vergangene und das neue Lebensjahr begangen. Weihnachten kann man sich ja dann anderen Möglichkeiten zuwenden – findet jedenfalls ihr Herrchen. Alexander war dieses Jahr ganz bei der Sache und hat seit Monaten überlegt, was das Richtige sein könnte. Er findet ja schon lange, das mit dem Ausblick über‘s Terrain ist suboptimal für den Hund.

Wir haben eine Haustür mit Bullauge, damit man dem Post- und Paketboten Auge in Auge entgegen sieht. Also wir natürlich – bis vor kurzen jedenfalls. Denn ein Herrchen kennt die geheimen Wünsche seines Hundes… Eines Nachmittags kurz vor Weihnachen war es soweit. Zwei Handwerker, mit denen Alexander gerne zusammenarbeitet, kamen, um was zu bereden… Und da konnte man ja auch gleich mal das Weihnachtsthema angehen. Nach einer knappen halben Stunde war die Tür umgedreht und Lotte konnte endlich raus schauen, ohne dass sie jemand auf den Arm nahm. Wir begnügen uns fürderhin mit dem Anblick von Schuhen.

Wir wünschen allen frohe Weihnachten – mit genauso viel Zuwendung wie sie Lotte genießt…