Heideterrier

Heideterrier sind eine Gebrauchskreuzung zwischen Deutschen Jagdterriern und Airedaleterriern. Manchmal wurden auch Irish Terrier eingekreuzt. Diese waren aber dann aus osteuropäischen Linien. Heideterrier sind als Rasse nicht anerkannt und hoffentlich bleibt das auch so. Heideterrier gibt es seit ca. 30 Jahren in der Lüneburger Heide und werden vor allem für den Waldeinsatz auf Sauen gezüchtet.
Ziel ist ein Hund, der größer als ein Jagdterrier ist, somit mehr Stärke mitbringt und auch nicht mehr in den Bau einschliefen kann. Die innere Ruhe, Gelassenheit und Arbeitsfreude des Airedales soll kombiniert sein mit den Vorzügen der Jagdterrier wie Härte, Leistungswillen und der guten Nase. Dabei sind spurlaute Hunde nicht unbedingt Voraussetzung, vielmehr ist ein guter Fährtenlaut, mindestens aber ein Sichtlaut gewünscht.
Auf den Jagden  begegneten mir immer wieder Heideterrier und da ich auf der Suche nach einem bestimmten Hund war, erkannte ich , dass ein Heideterrier alle diese meine Vorgaben erfüllen könnte.

RUFUS

So wurde ich 2005 auf Karsten Klipp aus Gerdingen in der Heide aufmerksam gemacht. Er hatte zu dem Zeitpunkt Welpen. Ich hatte zwar keine große Auswahlmöglichkeit mehr, verlor aber mein Herz ziemlich spontan an einen kleinen Rüden mit etwas mehr Haar. Also zog dieser Kleine aus dem “H” Wurf bei uns ein und wurde auf den Namen “Rufus” getauft. Mein Herz hatte ich ja schon verloren und alle anderen hat er auch noch flugs eingesammelt.

Er ist nach wie vor ein goldiger Kerl und hat eine Besonderheit – er grinst. Wenn man am frühen Morgen einem grinsenden Hund begegnet hat das unheimlichen Charme. Ich muss immer zurückgrinsen und das erheitert ,,egal in welcher Stimmung ich gerade bin”.
Rufus war gerade 6 Monate alt als die Jagdsaison begann, er lernte schnell und hat die wundervolle Gabe das Schwarzwild als sein Hauptarbeitsgebiet sofort erkannt zu haben. Wer an Sauen jagt, weiß, dass es dafür bei allen Jagdhunden, rasserein oder nicht, keine Garantien gibt. Es kann funktionieren, muss aber nicht.

Rufus arbeitete sich mit viel Lernerfolg durch den Winter und ich konnte sehen, dass ich meinen “Schüler” sehr schnell ernst nehmen musste, wenn er etwas sagte. Am Ende des Winters hätte ihm ein Jagdunfall beinahe zum raschen Ende seiner Jagdkarriere gebracht. Ich bin heilfroh, dass er Unglaubliches weggesteckt hat und am Ende wieder einwandfrei in Form kam.

Er hat sich zu einem zuverlässigen Finder heraufgearbeitet und übernimmt in herorragender Weise auch das “Anfassen”. Er ist sehr schnell und wie Schnell und wieviel er läuft, darüber wundern wir uns sehr seitdem alle Hunde mit dem Garmin laufen. Er läuft fast so viel wie unsere Zita, ist meistens in der Nähe und filgt Schwarzwild weit nur mit Grund. Am Ende eines Treibens ist er sehr zuverlässig wieder da oder schließt sich Mitjagenden an. Ein wunderbarer Heideterrier, so wie er sein soll. Dabei im täglichen Leben immer freundlich und unbekümmert. Eigentlich ist er ein Komiker.

Es fiel uns wirklich schwer ihn im Spätsommer 2018 für immer gehen zu lassen.

Im Spätsommer 2018 mußten wir Rufus für immer in die ewigen Jagdgründe gehen lassen.

FALKO

Die Begeisterung für die Heideterrier war so groß, dass Anfang 2006 Falco bei uns einzog. Falko ist der Vater von Rufus. Er ist ein Bär von einem Hund, physisch wie auch psychisch. Selten habe ich eine so ausgeprägte Hundepersönlichkeit getroffen. Ich bekam Falko voll ausgebildet und kam so zum ersten Mal in den Genuss einen fertigen Hund zu führen.

Er hat sich sehr schnell an mich angeschlossen und verehrt mich auf seine eigene, unabhängige und gelassene Art und Weise. Er ist sehr dominant und selbstredend der König hier im Hause. Zu diesem Thema duldet er auch keine Diskussionen. Er hat aber die wohl vom Airedale geerbte Souveränität und ist nie unberechenbar. Übrigens grinst er auch. Somit ist ja klar woher Rufus diese Eigenart hat.

Da Falko einige Jahre im Zwinger von Karsten Klipp zur Zucht eingesetzt wurde, können andere Jäger sich bestimmt auch über den einen oder anderen Grinser freuen. Vielen Dank Karsten für diese echten Bereicherungen in meiner Truppe.

Inzwischen ist auch Falko ein älterer Herr und nicht mehr so blank wie auf den Fotos. Er ist doch etwas grau und behäbig geworden. Wir werden zusammen noch die eine oder Jagd machen ehe es dann auch für diesen Hund Zeit ist aufzuhören. Ich hoffe er erlebt noch einige Jahre als Rentner hier im Haus. Wenn es bei mir eine Kette mit Lebendhunden gibt so ist Falko der strahlende Solitär in der Mitte der Kette. Nichts wird ihn erstzen können, nachdem ich ihn im Mai 2019 für immer gehen lassen musste.